Medienmitteilung: 800 Streikende fordern an der feministischen Landsgemeinde Gleichstellung subito!

14.06.2023; Demo zum feministischen Streik in Bern. (Jana Leu/Purple Eye/freshfocus)

Medienmitteilung – 14. Juni 2023 – feministischer Streik 2023

In Bern haben am Mittwoch 800 Streikende an der feministischen Landsgemeinde auf dem Bundesplatz ihre Forderungen gestellt. Die Versammelten schworen «so lange für die Gleichstellung aller Menschen in diesem Land zu kämpfen, bis diese erreicht ist.» Auch Politiker*innen nahmen an der symbolischen Aktion teil, darunter Parlamentarier*innen verschiedener Parteien.  

Die Landsgemeinde begann mit einem feierlichen Einzug der Moderatorinnen und der Schreiberin. Nach dem feministischen Schwur mit emporgereckter linker Faust verabschiedeten die Beteiligten jeweils mit grosser Mehrheit sechs Forderungen. Es sind dies:

  • Ja zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit und zu einem Gleichstellungsgesetz, das Verstösse bestraft
  • Ja zu einer 13. AHV-Rente und Nein zur Scheinreform der Berufsvorsorge, damit die Rente den Existenzbedarf deckt und die Lebenshaltung sicherstellt
  • Ja zu mehr Zeit und Geld für Sorgearbeit und zu einer Elternzeit von einem Jahr
  • Ja zu einem Grundrecht auf Einbürgerung bei der Geburt oder nach fünf Jahren Aufenthalt
  • Ja zu genügend Geld für Aufklärung, Prävention, Schutz und Hilfe für gewaltbetroffene FLINTAQ und ihre Kinder
  • Ja zur Einführung eines dritten Geschlechts im Personenstandsregister.

Bei jeder Abstimmung wurde der Bundesplatz durch die emporgehobenen Stimmkarten ganz und gar violett.

Das grosse Interesse an der Aktion freute die Organisator*innen des feministischen Streikkollektivs Bern. «Wir haben 500 Stimmkarten drucken lassen. Doch diese reichten bei Weitem nicht», sagte Olivia Borer vom Streikkollektiv Bern. Abstimmen konnten FLINTAQs – also Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, non-binäre, trans und agender Personen und Queers mit oder ohne Schweizer Pass und jeglichen Alters. «Die starke Beteiligung von Menschen ohne Schweizer Pass zeigt, wie gross ihr Interesse ist mitzubestimmen in unserer gemeinsamen Heimat», sagte Emine Sariaslan von der Gruppe Migration des Streikkollektivs Bern.

50 Aktionen und Veranstaltungen

Der Streiktag startete bereits am Vormittag mit den ersten der insgesamt 50 Aktionen und Veranstaltungen. Unter anderem übergab die Gruppe Migration dem Stadtrat eine Partizipationsmotion, die verlangt, dass Migrant*innen durch gezielte Weiterbildung bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Über Mittag trafen sich die Streikenden zum Picknick an verschiedenen Orten in der Stadt Bern. Auf dem Bundesplatz konnten sich Interessierte an Ständen über feministische Themen informieren, bei Aktionen mitmachen, Bullshitsätze demontieren oder sich bei lebenden Büchern über Care-Arbeit austauschen.

Die Demo am Abend wird laut Ab 15 Uhr zieht der Kinderwagenumzug der Mütter, Grossmütter und Kinderbetreuer*innen mitsamt den Kindern durch die Stadt. Als weiterer Höhepunkt des Streiktages startet um 17.30 Uhr die Demonstration von der Schützenmatte. Diese wird auf dem Bundesplatz enden, wo Schlusskundgebungen und Konzerte stattfinden. Die Botschaft der Streikenden lautet: Genug, basta, ça suffit

Weitere Auskünfte: medien@frauen-streiken.ch

Das Programm des Streiktags 2023 und Bilder finden Sie unter: www.frauen-streiken.ch

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