schweizweites Treffen der Streikkollektive

Gestern, Samstag dem 15. Mai, trafen sich 130 Personen der feministische Streikbewegung virtuell, in Vorbereitung auf den feministischen Streiktag am 14. Juni 2021.

Kollektive aus der ganzen Schweiz stellten ihre Pläne für den 14. Juni vor. Im Fokus standen die verschiedenen gemeinsamen Momente während des Tages. Feministische Picknicks um 12 Uhr, Aktionen um 15:19 Uhr, um auf die Lohnungleichheit aufmerksam zu machen, sowie Mobilisierungen oder Demonstrationen um 18 Uhr. Die Statistik der Lohnunterschiede auf einen Arbeitstag zeigt symbolisch die Zeit auf, ab der Frauen aufgrund der Lohnungleichheit jeweils gratis arbeiten. Lag dieser Zeitpunkt im Jahr 2019 noch bei 15.24 Uhr liegt er nun bei 15.19 Uhr. Die Lohnungleichheit hat also gar um 5 Minuten pro Tag zugenommen!

Um 18 Uhr sollen schweizweit die geballten Fäuste in die Luft gehalten werden. Ob dabei eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer sexualisierter Gewalt abgehalten oder Lärm um die angestaute Wut über Diskriminierung und Ungleichheit gemacht wird, ist den einzelnen Kollektiven überlassen. Mit schönen Bildern und kraftvollen Videos, welche am 14 Juni 2019 entstanden waren, haben sich die Teilnehmenden für einen starken feministischen Streik 2021 motivieren können. Wahre Gänsehaut-Momente.

Es folgten mehrere Themenblöcke, in denen die aktuellen Kampagnen und Aktionen bzw. Mobilisierungen zu den Themen AHV21-Reform des Rentensystems, sexualisierte Gewalt an FLINT-Personen und insbesondere die Reform des Sexualstrafrechts, das Referendum gegen die Ehe für alle, Care-Arbeit und Sexismus in den Schweizer Medien vorgestellt wurden.

Für den 7. Juni wurde für 15.19 Uhr ein Warnstreik in Form einer halbstündigen Pause beschlossen. Dies um gegen die aktuelle AHV-Reform zu protestieren, welche am 9. Juni im Nationalrat debattiert wird.

Das sind aber nicht die einzigen Themen, die die Feminist*innen interessieren, beunruhigen oder beschäftigen. Sie rufen zum Kampf gegen Queer-Phobie auf, jeden Tag des Jahres und insbesondere am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Lesbo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie. Auch am 21. Mai beim Strike for Future werden Feminist*innen auf der Strasse sein und alle aufrufen, die Verteidigung ihrer Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen und sich ebenfalls zu beteiligen. Zudem erklärte das Treffen ihre Unterstützung für die kämpfenden Völker in Palästina und Kolumbien, sowie für alle Völker, die auf der ganzen Welt mit Unterdrückung, Kolonialisierung und Vertreibung konfrontiert sind.